- Artikel-Nr.: DS_SG_KB
Galt die Kornblume im Mittelalter noch als universelle Heilpflanze, so musste man später um ihre Existenz bangen. Wild wachsend als Ackerunkraut, war sie der Landwirtschaft ein Dorn im Auge und wurde mittels Einsatz von Herbiziden fast ausgerottet. Noch heute steht die Kornblume deshalb unter Naturschutz. Nur durch liebevolle Hingabe naturverbundener Gartenfreunde fand sie ihren Weg zurück in unsere bunte Gartenwelt. Und nicht nur hier macht sie eine tolle Figur: Auch als essbare Dekoration auf dem Teller sind die blauen Blüten ein prachtvoller Hingucker.
- Erntezeit: Blüht von Juni bis September (mehrfach im Jahr)
- Nährstoffbedarf: Schwachzehrer
- Botanischer Name: Centaurea cyanus
- Wuchshöhe: 40-80cm
- Lebenszyklus: einjährig
- Verwendung: Zur Verschönerung von Garten, Balkon oder Umgebung
Die Kornblume ist sehr pflegeleicht. Sie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte eher nährstoffarm und trocken sein. Gegossen werden muss die Kornblume nur am Abend eines sehr heißen Sommertages. Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden. Für die Verwendung als essbare Dekoration können die blauben Blütenblätter "geerntet" werden. Geerntet werden die blauen Blüten. Die Entfernung bereits verblühter Blütenstände fördert die Ausbildung neuer Blüten. Die Kornblume erreicht eine Höhe von 40-80 cm.
Wenn es am Rande des Getreidefeldes oder im Garten herrlich blau funkelt, dann ist der Hochsommer gekommen: die Kornblumen blühen! Ab Juni könnt ihr auf diese Pflanze zählen, was die Blüte betrifft; die Kornblume ist aber nicht nur für das Auge interessant. Nein, ihre Blütenblätter schmücken so manches Dessert und machen sich auch in Salaten bestens. Im eigenen Garten gezogen, sind die Wildblumen mehr als nur ein Hingucker und ein echter Magnet für Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Co. Außerdem ist Centaurea cyanus, auch Zyane genannt, ganz leicht anzubauen, wenn ihr ein paar einfache Regeln beachtet.
Wenn ihr sämtliche Risiken vermeiden wollt, die mit spätem Frost zusammenhängen, dann solltet ihr die Samen im März nicht direkt ins Beet aussäen, sondern in kleinen Joghurtbechern vorziehen. In die Böden der Becher macht ihr ein kleines Loch, damit das überflüssige Gießwasser abfließen kann; die Keime mögen es nur ein wenig feucht und dazu auch sonnig. Weil die Samen Lichtkeimer sind, solltet ihr sie außerdem mit nur sehr wenig Erde bedecken. Der ideale Ort ist der Fenstersims, der von der Sonne beschienen wird, die Temperatur sollte zu keiner Zeit unter 13 Grad absinken. Idealerweise verwendet ihr fürs Vorziehen Anzuchterde ohne Dünger. Nach etwa zwei Wochen – ein paar Tage weniger oder mehr – keimen die Samen, von nun an müsst ihr die kleinen Pflänzchen immer ein wenig im Auge behalten. Denn sobald sich drei, vier Blättchen zeigen, sollte die Umtopfung erfolgen, das wird sehr wahrscheinlich im Mai sein, wenn ihr die Anzucht im März begonnen habt. Achtet beim Umtopfen besonders auf das Wurzelwerk, dieses darf auf keinen Fall beschädigt werden.
Die Kornblume ist ziemlich genügsam, ganz egal, ob ihr sie ins Beet setzt oder in Töpfe bzw. Blumenkästen auf dem Balkon. Die Ansprüche der Pflanzen sind hier wie dort niedrig, die Zyane mag durchlässige Böden, in denen das Wasser gut abfließen kann. Unbedingt vermeiden solltet ihr die typische, an Nährstoffen reiche Erde eigens für Blumen, die mag die Kornblume gar nicht. Schließlich ist sie es als Wildpflanze gewohnt, mit durchaus kargeren Bedingungen zurechtzukommen. Dünger verbietet sich aus diesen Gründen sowieso.
Wenn ihr die Kornblume in Blumenkästen umtopft, sind ca. 20 Zentimeter als Abstand ausreichend, draußen im Beet sollten es etwa 30 Zentimeter sein. Ab jetzt könnt ihr euch eigentlich entspannt zurücklehnen und den Pflänzchen beim Wachsen zusehen, das Gießen ist nur bei sehr langen Dürreperioden notwendig. Da die Zyane aus dem mediterranen Raum stammt, ist sie es durchaus gewöhnt, wenn sie eher selten Wasser bekommt. Und Dünger ist weiterhin und in jeder Phase tabu. Als gute Nachbarn im Beet eignen sich im Prinzip andere Wildblumen.
Im Juni setzt die Blüte ein, und ganz gleich, welchen Standort ihr gewählt habt: Die Kornblumen sind echte Hingucker. Sobald die ersten Blätter verblüht sind, könnt ihr sie von der Pflanze entfernen – das hat den tollen Effekt, dass viel mehr neue Blüten nachkommen. Doch nicht nur das Auge profitiert von der Zyane, nein, auch der Gaumen kann durchaus auf seine Kosten kommen.
Die Blütenblätter der 50 bis 70 Zentimeter hohen Pflanze nämlich schmücken nicht nur Salate und Desserts, sondern haben auch einen zart süßlichen Geschmack, der hervorragend zu fruchtigen Nachspeisen oder Eisvariationen passt. Auch im Tee bilden die Blüten einen wunderbaren Anblick und schaffen gleichzeitig eine feine aromatische Note. Wichtig ist lediglich, dass ihr auch wirklich nur die Blütenblätter verwendet und darauf achtet, nichts vom Kelch zu verwenden. Der nämlich ist zäh, ziemlich trocken und für den Verzehr komplett ungeeignet.
Fotos & Text: Die Stadtgärtner