- Artikel-Nr.: DS_Sg_S
Schnittknoblauch ist eine schmackhafte Alternative zu Knoblauch. Zwar ist er etwas milder im Geschmack, doch erspart er uns den fiesen Mundgeruch nach dem Essen. In Asien ist das Gewürzkraut bereits seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Kochkultur und erobert nach und nach auch unsere heimischen Kochtöpfe. Ähnlich wie unser klassischer Schnittlauch eignet sich der Schnittknoblauch zum Verfeinern von Flammkuchen, Rührei und Quarkspeisen oder kurz blanchiert als leckere Ergänzung in asiatischen Gerichten. Neben dem Lauch sind auch die dekorativen Blüten essbar.
- Erntezeit: ganzjährig
- Nährstoffbedarf: Mittelzehrer
- Botanischer Name: Allium tuberosum
- Wuchshöhe: 20 - 30 cm
- Lebenszyklus: mehrjährig
- Farbwelt: Grün
- Verwendung: Vielseitiges Küchenkraut zum Würzen von Speisen.
Schnittknoblauch hat die Angewohnheit sich seiner Umgebung anzupassen. Pflanzt man ihn in mageren Boden, bleibt er zwar klein, entwickelt aber ein besonders scharfes Aroma. In nährstoffreichem Boden wird er deutlich größer und treibt viele Blätter, die jedoch um einiges milder im Geschmack sind. Ab März kann der Lichtkeimer im Topf ausgesät werden, wobei die Saatkörnchen nicht mit Erde bedeckt werden dürfen. Da Schnittknoblauch keine Zwiebeln ausbildet, muss er durch das Teilen der Horste vermehrt werden. Pflanzt man das Küchenkraut an einem sonnigen Standort, hat man mehrere Jahre Freude an ihm. Im Winter stirbt er oberirdisch komplett ab, ehe er im Frühling des Folgejahres zu neuem Leben erwacht.
Es soll ja Menschen geben, die Knoblauch nicht so gern mögen, und das ist ja auch legitim. Oft ist es gar nicht der Geschmack, der einen nicht überzeugt (daran kann es natürlich auch liegen), sondern gesellschaftlicher Zwang, der dem Genuss entgegensteht. Wer am nächsten Morgen einen wichtigen Termin hat, ob im Büro oder beim Zahnarzt, versagt sich den Genuss von Knoblauch am Vorabend meist. Eine gute Alternative könnte der Schnittknoblauch sein. Er hat zwar das typische Knoblaucharoma, jedoch deutlich milder – und er hinterlässt keine Knoblauchfahne am nächsten Tag. Der Name rührt daher, dass er optisch an Schnittlauch erinnert, die Blätter jedoch breiter sind.
Schnittknoblauch besitzt eine Eigenschaft, die ihn von anderen Pflanzen deutlich unterscheidet. Und zwar handelt es sich dabei um einen sogenannten Kaltkeimer, der es kühl braucht in den ersten Wochen nach der Aussaat. Deswegen kann er auch schon Ende April ins Freibeet gepflanzt werden. Wenn du ihn in einem Anzuchttopf in geschlossenen Räumen vorziehen möchtest, so geht das aber auch, es ist allerdings nicht ganz so einfach wie bei anderen Küchenkräutern. Wie das genau geht, erfährst du im nächsten Abschnitt.
Das Vorziehen ist etwas tricky
Die Vorzucht erfordert nämlich deine Aufmerksamkeit. Los geht es, dass du einige tiefe Schalen oder kleine Töpfe mit Anzuchterde befüllst, die Samen hineinlegst und sie dann mit einer Substratschicht bedeckst, die etwa einen Zentimeter dick ist. für die nächsten 15 bis 30 Tage musst du dich darum kümmern, dass die Erde immer ungefähr gleich feucht bleibt und die Töpfe oder Schalen an einem Ort unterkommen, an dem immer um die 20 Grad herrschen. Das ist aber noch nicht alles, denn wie gesagt: Es handelt bei Schnittknoblauch um eine kaltkeimende Pflanze. Sobald die maximal 30 Tage um sind, benötigt der Lauch einen gehörigen Kälteschock. Werte um den Gefrierpunkt sind jetzt ideal, höchstens plus und mindestens minus vier Grad.
Der Kühlschrank oder die noch winterliche Terrasse (bzw. der Balkon) sind jetzt für die nächsten vier bis sechs Wochen das neue Zuhause für deinen jungen Schnittknoblauch. Nach dieser Zeit darf es etwas wärmer werden, fünf bis elf oder zwölf Grad sind jetzt optimal – und das auch wieder für vier bis sechs Wochen. Jetzt sind die Keimlinge zum einen groß und zum anderen robust genug, um ins Beet verpflanzt zu werden, jedenfalls dann, wenn die Fröste in der Nacht endgültig vorbei sind. In den kommenden Jahren ist Frost dann kein Problem mehr, Schnittknoblauch überwintert immer draußen; die Vorsicht ist nur bei den keimenden Jungpflanzen nötig.
Aussäen und dann nicht mit Gras verwechseln!
So, nehmen wir einfach mal an, dass du – auf die eine oder andere Art und Weise – an jenem Punkt angekommen bist, dass der Schnittknoblauch hinaus darf in die Welt, die dein Garten ist. Wenn du die Möglichkeit hast, dann wäre es nicht schlecht, diesen Lauch eher mittig in deinem Beet zu platzieren, nicht am Rand, wo womöglich Rasen wächst. Denn nachdem diese Pflanze zu wachsen begonnen hat, sieht sie zumindest eine Zeit lang Gras verdächtig ähnlich. Nicht, dass du versehentlich mit dem Rasenmäher drüberfährst und die ganze Vorbereitung umsonst gewesen ist!
Ein wenig Pflege gehört in den kommenden Wochen und Monaten dann auch noch dazu. So musst du beispielsweise dafür sorgen, dass das Erdreich, in dem der Schnittknoblauch sitzt, immer feucht ist. Nicht nass, das mag diese Pflanze nicht, aber eben gleichmäßig feucht. Das bedeutet insbesondere bei längerer Trockenheit, dass du ordentlich gießen musst, Staunässe darf es dabei jedoch nicht geben. Scheint die Sonne, dann gießt du am besten am frühen Abend oder am frühen Morgen. Auch Dünger schadet dem Lauch übrigens nicht, sofern dieser organisch bzw. mineralisch ist. Den bringst du direkt beim Auspflanzen aus und dann immer im Frühling. Zu jeder Düngung empfiehlt sich kräftiges Gießen.
Vorsicht Schädlinge – Schnittknoblauch immer gut beobachten
Ernten kannst du den Schnittknoblauch erstmals im Juni – und dann bis in den Oktober hinein immer wieder, da er schnell nachwächst. Wenn du ihn danach mit ins Haus nimmst, dann geht die Ernte auch über den Winter immer weiter. Nimm jeweils nur genauso viele Halme, wie du benötigst, dann wächst der Lauch besser nach. Abgeschnitten werden die Halme über dem Boden, aber nicht allzu dicht, um eventuell nachkeimende Triebe nicht anzupieken.
Trotz des Aromas nach Knoblauch und Schnittlauch ist Schnittknoblauch nicht gegen Schädlinge gefeit. So sind etwa Blattläuse keine Seltenheit, jedenfalls dann, wenn du den Lauch im Topf ziehst. Um die Läuse loszuwerden, verbieten sich herkömmliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung natürlich, denn dann ist es mit dem Verzehr für eine längere Zeit vorbei. Was du aber machen kannst: Die Erde gut abdecken, so dass sie nicht herausfällt, und dann die Halme kopfüber in ein Wasserbad geben, etwa für zwei Stunden. Die Läuse ertrinken dann oder schwimmen davon. Wenn du Probleme mit Schnittlauchrost hast, dann bleibt dir hingegen nicht viel mehr übrig, als die betroffenen Halme direkt zurückzuschneiden und zu hoffen, dass die nachwachsenden Halme gesund sind. Richtig schlimm ist es, wenn Zwiebelfliegen die jungen Keime befallen – dann kannst du den Lauch direkt entsorgen. Um dem Befall vorzubeugen, kannst du entsprechende Schutznetze besorgen.
Fotos & Text: Die Stadtgärtner